Der Zahnriemenwechsel: Wann, warum, welche Kosten? | tuningblog.eu

2023-02-28 14:28:46 By : Mr. Aibing Ding

tuningblog 28. Juli 2021 Autoreparatur & Tuning-Ratgeber, Tipps, Produkte, Infos & Co.

Der Zahnriemen gilt als wichtiges Element im Motor des Fahrzeugs. Er stellt die Verbindung zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle her. Damit sorgt er für die Synchronität zwischen Kurbeltrieb und den Ein- bzw. Auslassventilen. Doch nicht jeder Verbrennungsmotor verfügt über einen Zahnriemen. Oftmals erfolgt die Kraftübertragung auch über eine Steuerkette. Materialbedingt unterliegt der Zahnriemen einem gewissen Verschleiß. Daher ist es notwendig, diesen in bestimmten Abständen zu ersetzen, um einem Motorschaden vorzubeugen. Im folgenden Ratgebertext geht es darum, wann ein Wechsel des Zahnriemens notwendig ist, wie aufwendig die Serviceleistung ist und welche Kosten damit verbunden sind.

Wer sich nur für ganz bestimmte Bereiche rund um das Thema „Der Zahnriemenwechsel: Wann, warum, welche Kosten?“ interessiert, der kann sich mit den folgenden Sprungmarken direkt zum gewünschten Thema mit nur einem Klick navigieren. Und genauso schnell kommt man mit nur einem Klick vom ausgewählten Menüpunkt auch wieder zu dieser Übersicht zurück. Wir empfehlen aber unseren Lesern immer den kompletten Beitrag durchzulesen. Einige Menüpunkte sind nämlich erst dann wirklich nachvollziehbar und verständlich, wenn der vollständige Info-Beitrag gelesen wurde.

Eines vorweg, kommt es zum Riss des Zahnriemens, ist es definitiv zu spät, über einen Zahnriemenwechsel nachzudenken. Daher sollten unbedingt die vorgeschriebenen Wechselintervalle der Hersteller eingehalten werden. Es gilt, den Zahnriemen lieber etwas früher zu wechseln, als dass es zu spät ist und der Motor einen Schaden nimmt. Die Hersteller geben eigentlich für jeden Motortyp genaue Wechselintervalle für den Zahnriemen an. Diese variieren im Einzelnen aber stark. Nachzulesen ist das Intervall im Serviceheft des Fahrzeugs.

Meist liegt die Wechselspanne bei 90.000 km bis hin zu 200.000 km Laufleistung oder aber zwischen 4 und 10 Jahren. Neuere Motoren haben dabei einen deutlichen höheren Wechselintervall als ältere Modelle. Das liegt daran, dass bei den neuen Motoren die Nebenaggregate wie die Wasserpumpe nicht direkt mit über den Zahnriemen angetrieben werden, sondern indirekt über einen Keilrippenriemen. Das mindert die Belastung vom Zahnriemen enorm. Auch die Materialien sind bei neueren Motoren deutlich robuster ausgelegt.

Nicht nur bei hoher Laufleistung muss ein Zahnriemen gewechselt werden. Auch bei Fahrzeugen mit sehr geringer Laufleistung sollte man den Zahnriemen im Auge behalten. Denn mit der Zeit wird dieser porös. Wechselt man einen porösen Riemen nicht, reißt dieser im weiteren Verlauf garantiert.

Faustregel: den Zahnriemen alle sechs Jahre wechseln, es sei denn, die vorgeschriebene Laufleistung wird früher erreicht. Geprüft wird der Zahnriemen auch im Rahmen der vorgeschriebenen Fahrzeugwartung und Inspektion. Hier wird zumeist eine Sichtprüfung auf Ausfransungen und Risse vorgenommen. Auch die Riemenspannung wird kontrolliert. Ein zu lockerer Zahnriemen kann schnell verspringen und die Motoreinstellung negativ beeinflussen und im schlimmsten Fall zum Motorschaden führen. Daher gilt, lieber einmal früher einen Zahnriemen wechseln als später einen teuren Motorschaden.   《zurück

Der Zahnriemen wird nicht bei ausgeschaltetem Motor reißen, sondern nur unter Last. Zum Beispiel beim Starten. Und einen solchen Riss merkt man dann daran, dass der Motor ausgeht und eventuell ungewöhnlich klingt. Besitzt das Fahrzeug einen sogenannten Freiläufer-Motor, dann führt ein gerissener Zahnriemen nicht zu weiteren Schäden. Alle anderen Motorarten sind in der Regel danach aber Schrott oder zumindest nahe dran. Und reißt der Zahnriemen, dann stoppt der Motor sofort und oftmals ungleichmäßig. Als Folge bleiben die Nockenwellen stehen und die Steuerung der Ventile erfolgt nicht mehr. Die nachlaufenden Kolben treffen dann fast immer auf die geöffneten Ventile. Das äußert sich in der Regel durch ein lautes Knallen. Krumme Ventile, kaputte Nockenwellen und zerstörte Zylinderköpfe sind das Resultat.

Hinweis: Ein falsch verbauter Zahnriemen kann identische Schäden verursachen wie ein gerissener.   《zurück

Beim Zahnriemen ist der komplette Wechsel das einzige Mittel der Wahl. Eine Reparatur eines Riemens ist nicht möglich. Der Zahnriemen zählt zu den Verschleißteilen eines Fahrzeugs- und des Motorenlebens. Wird der Zahnriemen ausgetauscht, bietet es sich an, in diesem Zuge auch alle Spannrollen, Umlenkrollen sowie Keilrippenriemen mit auszutauschen. Gerade die Spannrolle ist ein wichtiges Bauteil. Durch diese hat der Zahnriemen immer die korrekte Spannung. Hier reicht der Bruch der Spannfeder, und der Riemen löst sich.

Sollte die Umlenkrolle einmal blockieren, erhitzt sich der Zahnriemen stark und in dessen Folge reißt er schnell. Je nach Fahrzeugmodell werden auch weitere Bauteile beim Wechsel des Zahnriemens mit getauscht. Bei älteren Motoren wird der Zahnriemen meist über die Wasserpumpe gespannt. Gerade hier bietet es sich an, die Wasserpumpe direkt mit auszutauschen. Aus diesen Gründen bieten Ersatzteilhersteller extra abgestimmte Zahnriemensätze/Zahnriemenkits an. Hier sind neben dem Zahnriemen für das entsprechende Fahrzeug auch gleich alle anderen Verschleißteilen enthalten.   《zurück

Tipp:  In unserem Beitrag „ Verbesserter Zahnriemen, Riemenscheiben und Nockenwellenräder!“ gibt es ein paar Infos rund um besonders hochwertige Zahnriemensätze.

Zumeist ist pro Fahrzeug/Motor nur ein Zahnriemen verbaut. Doch auch hier gibt es Ausnahmen. Der VW T4 2.5 TDI oder der Honda Prelude mit F20A-Triebwerk besitzen zum Beispiel zwei Zahnriemen. Ein Riemen steuert die Einspritzpumpe, der zweite die Nockenwelle beim VW. Im Honda treibt auch einer die Nockenwellen an und der andere (kleine) treibt zwei Ausgleichswellen an, die, die Vibrationen des Motors ausgleichen und für mehr Laufruhe sorgen sollen. Reißt der kleine Riemen beim Honda, dann ist das weniger dramatisch, da er nur für mehr Laufruhe zuständig ist. Gleiches gilt für den Riemen für die Einspritzpumpe beim VW. Die beiden anderen Riemen sind dagegen unersetzlich und sollten keinesfalls reißen!   《zurück

Ein Zahnriemenwechsel nimmt meist viel Zeit in Anspruch. Denn Bauartbedingt läuft der Zahnriemen sehr eng am Motor. Dadurch ist er für die Monteure nur schwer erreichbar. Je nach Lage des Motors im Fahrzeug (längs oder quer) kann es vorkommen, dass zunächst andere Bauteile demontiert werden müssen, um überhaupt an den Zahnriemen zu gelangen. Bei längs verbauten Motoren ist es meist notwendig, auch die vordere Stoßstange samt Kühlerpaket inkl. Lüfterrad zu demontieren. In der Folge müssen dann der Keilrippenriemen, die Zahnriemenabdeckungen, die Kurbelwellenriemenscheibe & Spannrolle, die Umlenkrolle und die Wasserpumpe demontiert werden.

Ist der Motor quer verbaut, reicht es meist aus, dass das vordere rechte Rad samt Radhausverkleidung entfernt wird. Anschließend ist der Ablauf nach der Demontage der Keilrippenriemen ähnlich wie vorher beschrieben. Leider gibt es sogar Triebwerke, die abgelassen oder sogar ausgebaut werden müssen, um den Zahnriemenwechsel zu ermöglichen. Solche Fahrzeuge kommen zwar selten vor, völlig ausgeschlossen ist es aber nicht!   《zurück

Wichtig beim Zahnriemenwechsel ist, dass die Zahnräder nach dem Einbau des neuen Riemens an exakt der Position wie vorher stehen. Daher werden Kurbelwelle und Nockenwelle auch mit Spezialwerkzeug festgesteckt. Durch dieses Blockieren ist sichergestellt, dass die Steuerzeiten des Motors nicht verstellt werden. Der Austausch des Zahnriemens sollte daher nur von erfahrenen Schraubern durchgeführt werden und ist keine Beschäftigung für den Abend in der eigenen Garage mal kurz nebenher. Zudem ist für diese Arbeit meist Spezialwerkzeug erforderlich.

Fakt ist: Eine universelle Anleitung zum Wechseln des Zahnriemens kann man nicht verfassen. Die Fahrzeugmotoren und ihre Einbaulagen (Front‑, Mittel‑, Heckmotor, längs od. quer, V‑, Reihe, Boxermotor usw.) sind einfach viel zu unterschiedlich.

Eine pauschale Höhe für die Kosten eines Zahnriemenwechsels gibt es so nicht. Die Gesamtkosten können sehr stark variieren. Den größten Anteil machen jedoch die Arbeitskosten der Werkstatt aus. Die eigentlichen Ersatzteile sind dagegen sehr preiswert. Obwohl Einzelteile wie Umlenkrollen schon für unter 10 Euro erhältlich sind, ist meist ein ganzer Wechselsatz die bessere Option. Bekannte Hersteller solcher Wechsel-Sets sind zum Beispiel Continental (Contitech), Bosch, Gates, Mapco, skf oder Dayco. Solche Sets liegen meist zwischen 80 Euro und 300 Euro. Kosten von um die 500 Euro können aber nötig sein, wenn noch eine neue Wasserpumpe enthalten ist. Diese Preise beziehen sich rein nur auf die Ersatzteile.

Bei einer neuen Wasserpumpe kommen zudem noch Kosten für neues Kühlwasser hinzu. Pro Liter um die 8 bis 10 Euro. Bei Motoren, welche im Schnitt drei bis fünf Liter Kühlwasser benötigen, liegt diese Summe auch bei 25 Euro bis 50 Euro. Da der Arbeitsaufwand stark von der Motorbauart abhängig ist, sind im Schnitt zwei bis fünf Stunden Arbeitszeit für den Wechsel vonnöten. Das macht bei einem Stundensatz von ungefähr 100 Euro reine Arbeitskosten von 200 Euro bis zu 500 Euro obendrauf. Freie Werkstätten haben hier allerdings häufig einen geringeren Stundensatz als Vertragswerkstätten. Dennoch ergeben sich schnell Kosten in Höhe von wenigstens 300 Euro bis hin zu weiter über 1.000 Euro oder sogar noch mehr.   《zurück

Keilriemen, heute Keilrippenriemen genannt, oder Zahnriemen unterscheiden sich stark in ihrer Funktion und Bauweise. Während der Zahnriemen die Kraft zeitsynchron weitergibt, also Nockenwelle und Kurbelwelle synchron antreibt, treibt der Keilrippenriemen die Nebenaggregate wie Lichtmaschine oder Klimakompressor mit an. Beide Riemen können jedoch für den Antrieb der Wasserpumpe zuständig sein. Das hängt von der Bauart des Motors ab. Im Normalfall ist ein defekter Keilriemen aber nicht so dramatisch wie ein defekter Zahnriemen.   《zurück

Zum Einsatz kommen vollkommen unterschiedliche Materialien wie Metall, Gummi und Kunststoff. Kann man alles fein säuberlich trennen, dann kann es eventuell über den Hausmüll (insofern erlaubt) entsorgt werden. Besser ist es jedoch, alles zum nächstgelegenen Recyclinghof zu bringen.   《zurück

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